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Liebe,
Lust ...
... und andere Tiere
Musik aus 5 Jahrhunderten

Samstag,
20. Mai. 2006, 18 Uhr
Aula
im Gymnasium Petrinum, Dorsten
Brahms-Chor Dorsten
Helen Riedel, Sopran
Rainer-Maria Klaas, Klavier
Michael Dücker, Laute und Theorbe
Musikalische Leitung: Alfred Schulze-Aulenkamp
Werke von Desprez, Gastoldi, Morley, Hassler, Banchieri, Weelkes,
Herzogenberg, Mendelssohn-Bartholdy, Brahms, Lennon, Arch
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Die Heiterkeit des Gesangs
Dorsten - Der starke Regen verbunden mit heftigem
Sturm hatte sich am
Samstag soeben gelegt, als sich die Aula des Gymnasium Petrinum
bis auf den
letzten Platz füllte, um das Konzert des Brahms-Chores nicht
zu
verpassen.Sein über 10-jähriges Bestehen gehört
zu den musikalischen
Lichtpunkten, worüber die Stadt stolz sein kann. Den Beweis
dafür lieferte
ein Chorgesang, der aus der Sprache heraus die Emotionalität
des Textes
hörbar machte. "Liebe und Lust" waren angesagt,
ein Frühlingsthema aus fünf
Jahrhunderten der Chorliteratur.Nach den ouvertürenähnlichen,
einleitenden
Chorsätzen von Thomas Morley und Giovanni Gastoldi erregte
ein musikalischer
Wutausbruch in "Ich brinn" von Hans Leo Hassler den
vierstimmigen
Gesang.Animalisches ChaosGlatte Übergänge zu überraschenden
Taktwechseln und
ausdrucksintensive Melismen verrieten die sängerische Qualität
dieses
Chores. Man spürte die vorbildliche didaktische Arbeit des
Dirigenten Alfred
Schulze-Aulenkamp, der mit sparsamer Gestik dennoch die Intensität
des
Singens deutlich markierte.Auf dieser Ebene bewegten sich ebenso
virtuos die
polyphonen Klangereignisse des "Contrapunto bestiale" von
Bancherie. Hund,
Katze, Kuckuck und Eule steigerten sich gegenseitig zum animalischen
Chaos.
Dagegen war das "Singen" der Grille in einer Komposition
von Josquin Desprez
eine akustische Wohltat. Dieser Chor machte es möglich.
Und warum sollte er
sich nicht mit der melodischen Schönheit von "Yesterday" schmücken?
Durch
geschickte Herauslösung aus dem Gesamtchor hatte sich der
Frauenchor
vorgestellt, der mit seinen lebhaften Gesängen schon ein
kantables Ebenmaß und eine erfrischende
Musikalität
vorweisen konnte.KompetenzSicher wird sich
die Erinnerung an dieses Konzert ganz intensiv mit der Sopranistin
Helen
Riedel verknüpfen. In ihren Liedbeiträgen konnte sie
vor allem ihre
werkbezogene Kompetenz und ihr hohes sängerisches Niveau
unter Beweis hören. Ebenso betonte
der Pianist
Rainer-Maria Klaas neben seiner intuitiven und zuverlässigen
Begleitung am Flügel seine außergewöhnliche,
feinnuancierte Anschlagskultur und
die vitale, ja attackierende Kraft der Interpretation eines äußerst
virtuosen Werkes von Olivier Messiaen aus dem Zyklus "Catalogue
d?oiseaux".Um das bunte Kaleidoskop der Vorträge noch farbiger zu
gestalten,
ergänzte Michael Dücker auf der großen Basslaute, der Theorbe,
und auf der
normalen Laute, solistisch wie begleitend, den Charakter der frühlingshaften
Musik. Das Publikum dankte mit langanhaltendem Beifall.
Volker Wiltberger -
22. Mai 2006 | Dorstener Zeitung Dorsten
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Brahms Chor singt von der Liebe
"Liebe, Lust . . . und andere Tiere" hieß das
Motto des Konzertes, das der
Brahms Chor am Wochenende in der Petrinum-Aula gab. Der Chor
sang sich durch
5 Jahrhunderte Musikgeschichte.
Dorsten. Fast gänzlich gefüllt war die Aula des Gymnasiums
Petrinum am
Samstag, als der Brahms Chor bei seinem Frühlingskonzert
eine Reise durch
fünf Jahrhunderte Musikgeschichte unternahm.
"
Liebe, Lust ... und andere Tiere" war das Motto des Nachmittages,
zu dem
die rund 30 Musiker hochkarätige Unterstützung begrüßen
konnten: Neben
Sopranistin Helen Riedel war Rainer-Maria Klaas am Flügel
mit von der
Partie, sowie Michael Dücker, der Laute und Theorbe zupfte.
Schon zur Eröffnung konnte der Chor seine volle Klangbreite
entfalten, ü
berzeugte unter der Leitung von Alfred Schulze-Aulenkamp bei
Thomas Morleys "
Sing we and chant it" aus dem16. Jahrhundert. Dort begann
auch die Reise
durch die verschiedenen musikalischen Epochen. Gerade die Laute
und die
Theorbe verleiteten das Publikum zum Träumen.
Auch der Chor in hochklassiger Form sang anschließend ebenso
präzise wie
gekonnt "Ich brinn und bin entzündt" von Hans
Leo Hassler aus dem 16.
Jahrhundert. Die rund 30 Laien-Stimmen erreichten eine enorme
Präsenz, die
Herausforderung, wie im Programmheft beschrieben, gelang, zwischen
Alter
Musik, der Ästhetik der Romantik und später der Stilistik
der Beatles
umzuschalten.
Sopranistin Helen Riedel bot im Anschluss Stücke aus John
Dowlands "The
Booke of Songs or Aires". Nachdem der Frauenchor mit Flügelbegleitung
Märchenlieder von Heinrich von Herzogenberg (Ende des 19.
Jahrhunderts)
intonierte, endete die erste Hälfte mit "Yesterday" von
John Lennon und Paul
McCartney.
Doch sollte es nicht nur um die Liebe und ihre unzähligen
Facetten gehen.
Der zweite Teil stand im Zeichen von Eule, Hund und Katze, war
den Tieren
gewidmet. Nach einem Abstecher in die italienische Sprache und
dem
bewundernden Belauschen einer Nachtigall endete das Frühlingskonzert
mit "
The lion sleeps tonight".
Das Publikum traf sich schließlich zur inzwischen Tradition
gewordenen
Konzert-Nachlese im Foyer.
Sein nächstes Konzert gibt
der Brahms Chor
erst am 2. Dezember in der St.Ursula-Kirche. Alle Dorstener sind
eingeladen,
sich diesen Termin schon heute vorzumerken.
22.05.2006 WAZ, Tina Sarge
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