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Deutscher
Komponist der sinfonischen Klassik des 19. Jahrhunderts. Brahms
wurde am 7. Mai 1833 in Hamburg geboren.
Im Jahr 1868 wurde Brahms mit der Uraufführung seines Deutschen
Requiems auf einen Schlag in ganz Europa berühmt. Die revolutionäre
Neuerung hierbei war, dass Brahms statt des sonst üblichen
lateinischen Textes die deutsche Bibelübersetzung Luthers als
Textgrundlage verwandte (aus diesem Grund auch der Titel: Deutsches
Requiem).
1873 schuf er mit den Variationen über ein Thema von Joseph
Haydn sein erstes großes sinfonisches Werk. Die Variationen
zeigten Brahms' Entwicklung hin zur meisterhaften Gestaltung sinfonischer
Orchesterwerke. Seine sinfonischen Hauptwerke, die Sinfonie Nr.
1 in c-Moll op. 68 (1876); die Sinfonie Nr. 2 in D-Dur op. 73 (1877);
die Akademische Festouvertüre op. 80 (1880), die Tragische
Ouvertüre op. 81 (1881); die Sinfonie Nr. 3 in F-Dur op. 90
(1883); und die Sinfonie Nr. 4 in e-Moll op. 98 (1885) weisen allesamt
eine außerordentlich dichte Struktur auf, die auf die Tradition
der Wiener Klassik zurückzuführen ist.
Neben dem Studium der Barockmusik (u. a. Bach, Händel, Vivaldi
und Scarlatti) beeinflusste seinen Kompositionsstil vor allem das
Volkslied. Brahms sammelte zeitlebens Volkslieder und bearbeitete
sie. Seine über 200 Lieder, darunter die Zigeunerlieder sowie
weltliche und geistliche Chorwerke, stellen ein beachtliches Repertoire
dar.
Zu seinen wichtigsten Werken zählen (neben den genannten) das
Schicksalslied (1871), eine Vertonung eines Gedichts Friedrich Hölderlins
für Chor und Orchester; das Violinkonzert in D-Dur (1878),
das als fester Repertoirebestandteil eines jeden Geigers gilt; das
Doppelkonzert für Violine und Violoncello a-Moll (1887), das
Klarinettenquintett (1891), drei Streichquartette, drei Violinsonaten,
zahlreiche Solowerke für Klavier und andere Kammermusikwerke
für verschiedene Besetzungen und schließlich über
150 Lieder. Brahms starb am 13. April 1897 in Wien.
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